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Vom Wollen ...

... aber nicht Können. So ist mein Karlsruhemarathon wohl am besten zu beschreiben. Um es vorweg zu nehmen, ich habe dieses Jahr keinen Marathon gefinisht. Aber ganz ehrlich, auch egal. Ich ärgere mich nicht mal drüber. Denn in diesem Jahr habe ich mir mit dem Rennsteig und Biel meinen ganz persönlichen Träume erfüllt. Was will ich also mehr.
Aber jetzt zum Badenmarathon, wie er richtig heißt. Gut waren die Vorzeichen zu diesem Lauf nicht. Schon am Samstag fühlte ich ich schlapp, hatte Magendrücken, keinen Appetit und konnte auch nichts trinken. Was im Vorfeld eines Marathons ja nicht so gut ist. Auch die Wetterprognosen versprachen nichts Gutes. Bielwetter! Also kalt und Regen. Aber wegen diese Vorzeichen absagen? Geht gar nicht, zumal ich mich auf das Wiedersehen mit meinen Freunden des Laufclubs freute.
Benny ist guter Dinge - wie immer
Am Sonntagmorgen quälte ich mich also aus dem Bett. Ich fühlte mich immer noch nicht fit. Und zum Magendrücken kam auch noch Durchfall, super! Schon auf der Fahrt nach Fürth schüttet es wie aus Kübel, was meine Stimmung auch nicht unbedingt hob. Aber ich dachte mir, es kann ja bis 8:30 Uhr schütten, wenn es dann trocken bleibt, langt das auch. Und so war es. In Karlsruhe war typisches Kerstin-Laufwetter: Kühl, 14°, kein Regen. Das hob meine Stimmung, das Befinden nicht, obwohl sich mein Magen etwas beruhigt hatte.
Frohen Mutes ging ich in meinen Startblock, immernoch der Meinung, ich laufe den Marathon. Am besten auch noch um die 4 Stunden. Optimismus ist alles oder: Frau muss einfach an sich glauben.
Ich konnte auch ganz gut loslaufen, ohne Probleme vom Start weg mit einem 5:30er Schnitt. Was wollte ich mehr. Aber schon nach wenigen Kilometer regte sich alles in mir. Ich wurde langsamer, was mir aber nichts ausmachte. Ich wollte den Marathon laufen, egal in welcher Zeit. Ab Kilometer 10 überlegte ich, ob ich in die zweite Runde gehen sollte oder doch ins Ziel. Ausschlaggebend war dann Kilometer 16. Dort standen Sanitäter, die, gerade als ich vorbeilief, gerufen wurden. 300 m weiter lag ein Marathonläufer. Das sah nicht gut aus. Da habe ich beschlossen, dass ein Halbmarathon heute reicht. Man muss auch mal auf seinen Körper hören. Ich lief langsam und nachdenklich weiter, fühlte mich, als hätte ich schon 80 Km in den Beinen. Als ich nach über 2 Stunden ins Ziel lief, war ich richtig froh. Ich glaube ich hätte ewig für die zweite Runde gebraucht oder auch einen Sanitäter.
Nach einer Stunde im Ziel ging ich zu Kilometer 40 zurück und wartete dort auf die Marathonis, um gemeinsam mit ihnen noch einmal ins Ziel zu laufen.

Micha und Benny freuen sich, dass ich sie nicht eingeholt habe
Heute fühle ich mich, als wäre ein Panzer über mich gerollt. Training? Nein, danke. Ich bin müde, wie schon lange nicht mehr. Auch mein Magen meldet sich noch. So werde ich die Woche gemütlich angehen. Nur trainieren wenn ich mich gut fühle. Damit ich beim nächsten Wettkampf nicht nur will sondern auch wieder kann.

Kommentare

Bernd hat gesagt…
Auf den Körper hören ist immer richtig, da finde ich Deine Entscheidung gut keine zweite Runde zu laufen. Aber auch das ist eine große Leistung, Glückwunsch.

Erhole Dich gut. :-)

Freundliche Grüße
Bernd
Jörg hat gesagt…
Tja so ist es halt. Aber was soll es, dass du einen Marathon laufen kannst weist du und dass du irgendwie angekommen wärst auch. Dafür muss man sich nicht lustlos quälen. Schau mal was d ein Körper die nächsten Tage sagt. Bei mir kam dann oft eine Erkältung oder so.

Jörg
Muesliviki hat gesagt…
Hey,
ich finde dass ist eine super Leistung von dir. Es ist manchmal schwieriger auf seinen Körper zu hören, als einfach stumpf weiterzumachen.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich nach einem Halbmarathon schon in der Ecke liegen würde, hast du dieses Jahr ja mal ein tolles Pensum geschafft!

Ich finde deine Einstellung sehr inspirierend! Mein erster Lauf (nur 5km, aber langsam ernährt sich das Eichhörnchen) ist im November und unteranderem deine Posts haben mich wirklich motiviert:-)

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