Direkt zum Hauptbereich

olympischer Fackellauf mit Lebensfreude inklusive

... so ist das Motto der Lebenshilfe. Zwei solche Tage liegen hinter mir.
Am Sonntagmorgen um 6 Uhr war es endlich soweit. Countdown bis 21 und dann ging es los Richtung München, Olympiahalle. 
210 Km und 34 Stunden lagen vor uns. Ein bißchen Sorgen hatte ich davor. Nicht wegen der Lauferei. Da es sich um einen Staffellauf handelte, war nicht das Laufen das Problem. Eher die Zeit, die ich damit verbringen musste, im Bus zu sitzen oder auf die Läufergruppe zu warten. Aber der Wettergott hat es einmal mehr gut mit uns gemeint. Sonne und Wärme. So konnten wir uns immer während der Wartezeit die Zeit im Freien vertreiben. Bei Regen wäre das anders gewesen und der "Lagerkoller" wohl vorprogrammiert. So konnte man sich dann aber doch mal von der Gruppe entfernen. Wenn auch nicht weit, aber immerhin. Wobei man bei einer Gruppe von 80 Personen, immer wieder andere Gesprächpartner suchen kann.
Es ist wohl die größte Ehre, die einem Sportler zu teil werden kann: Fackelträger für das Special Olympics Feuer. Es gibt wohl nur Wenige, die das von sich behaupten können.Ein paar Kilometer durfte ich sie auch tragen, noch mehr habe ich sie laufend begleitet.
Jeder durfte mal. Hier trägt Simon Federer, unser Weltrekordler, die Fackel ...
... und hier Stefan.
Nicht überall war die Verpflegung so reichlich wie das Mitternachtsbuffet in Igertsheim. Es gab zwischendrin soviel Kuchen, dass ich mich meist nach einer Bratwurstsemmel gesehnt habe. Aber satt wurden wir nahezu überall.
Nach Igerstheim hieß es für fast alle ab zum Schlafen. Bis auf unsere 6 Helden, die die Fackel durch die Nacht trugen und der Versorgungstross. Nach drei Stunden Schlaf war bei mir die Nachtruhe schon wieder rum. Gott sei Dank gibt es davon kein Foto.
Frühstück der Nachtschwärmer im Franziskuswerk. Das Frühstück ließ keine Wünsche offen. Und auch das Duschen war eine Wohltat. Um 10:30 Uhr ging es dann weiter Richtung München.
Und auf einmal sind sie da: Die Berge. Ein grandioser Ausblick. Man konnte sogar den Olympiaturm schon sehen. Dort war unser Ziel: Die Olympiahalle. Vorher war aber noch ein bißchen schwitzen angesagt. Unser Wasserbedarf war enorm.
Und da wir ja nachhaltig arbeiten, mussten die Pfandflaschen gesammelt werden. Der Einfachheit halber hat Anita sie im Fussraum des Marathonimobils gesammelt. Ich hoffe nur, sie hat ihre Schuhe danach wieder gefunden.
An der Olympia Regattaanlage hatten wir Zeit. Zeit zum Erholen, die Füße ins Wasser zu hängen und mal die Ruhe genießen. Ich durfte dorthin laufen. Es war ein tolles Bild als ich unsere Gruppe sah, die auf uns Läufer wartete. Und obwohl in der Zufahrt niemand stand hatte ich Gänsehaut und Tränen in den Augen. Es war einfach ein tolles Gefühl. Die Vorfreude auf die Olympiahalle stieg. Und ich stellte mir die Frage, wie es wohl erst bei der Eröffnungsfeier werden wird, wenn ich schon da, wo niemand steht, solche Emotionen habe.
Genau im Zeitplan kamen wir im Olympiapark an. Erschöpft, aber glücklich. Hier stellen wir uns sozusagen fürs Zielbild auf. Mittlerweile war auch "unser" Fotograf Norbert Wilhelmi angekommen. Jetzt hatten wir noch etwas Zeit bis zur Eröffnungsfeier. Ich habe erstmal gegessen und mich ausgeruht, um gerüstet zu sein für die Eröffnungsfeier.
Und dann ist der Moment da. Wir ziehen mit der Fackel in die Halle ein. Für mich wirkt es wie der Einzug der Gladiatoren. Alle jubeln uns zu, jeder will unsAbklatschen. Es ist ein Wahnsinnsgefühl. Die Gänshaut ist unbeschreiblich und die Tränen kann ich auch nicht zurückhalten. Aber egal. Ich glaube es geht vielen nicht anders als mir, ob Athleten, Betreuer oder eben Fackelläufer.
Das Gänsehautfeeling ist auch Tage danach immer noch da. Aber ich sage mir, dass sind Momente, die du in deinem Leben nicht vergisst. Aber nicht nur das Erlebnis, des Fackeltragens, die Eröffnungsfeier, die ich als "Normaler" miterleben durfte. Nein, ich habe auch die Stunden mit den ganzen Gruppen intensiv erlebt und genossen. Und so anstrengend die beiden Tage mit wenig Schlaf auch waren, wieder einmal habe ich gesehen wie herzlich die Menschen mit geistiger Behinderung sind. Menschen wie du und ich, Lebensfreude inklusive.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Nordsee: Radtour von Büsum nach Sankt Peter-Ording

Urlaub! Nordsee ! Büsum ! Radtour! Vor dem Deich bis nach Sankt Peter-Ording . Durch die Schafe. Gegen den Wind! Watt bei Büsum Hafen von Büsum Eidersperrwerk Strand bei Sankt Peter-Ording Leuchtturm von Sankt Peter-Ording Für uns "Bergziegen" schon ein sehr, sehr flaches Land. Aber auch das hat seine Reize. Leider hatten wir den ganzen Urlaub starken Wind. Auf dem Weg nach Sankt Peter-Ording kam der kräftig von vorne. Was ganz schön anstrengend war. Dafür war der Rückweg mit Rückenwind sehr entspannt. Schwierig ist es auch, dass Ziel, immerhin 35 Km entfernt, immer zu sehen. Teilweise ist das schon ganz schön demotivierend. Irgendwie kommt es einfach nicht näher. Der riesige Strand von Sankt Peter-Ording mit seinen vielen Kitesurfern ist sehr beeindruckend und sehenswert.

Kopenhagen

Sightseeing in Kopenhagen . Mit dem Fahrrad in die Stadt und erstmal zu Fuß ein bisschen die Stadt erkundet. Dann im Hop on/Hop off Sightseeing Bus eine Stadtrunde gedreht. Und danach sind wir zu verschiedene Sehenswürdigkeiten nochmal mit dem Rad hingefahren. Zurück sind wir über Christiania gefahren. 

Radtour entlang der Mosel

Letzter Tag an der Mosel , letzte Radtour. Wer war schon mal in Alf ? Wir nicht. Ein Grund, hin zu fahren. Schöne Tour an der Mosel und den Weinbergen. Mit zwei Stopps an Aussichtspunkten.